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Woche 19: Hitzeschutzplatten und Dachlattung

Wir haben extra Aufpreis gezahlt, damit Holzfaserplatten als Hitzeschutz angebracht wird. Dadurch konnten wir auch die Mineralwolle-Dämmung zu Zellulose-Einblasdämmung ändern. Diese werden wir in Eigenleistung ausführen.

Nebenbei kamen auch die Zimmerleute vorbei und bauten den Dachkasten an.

das Dach wird geschlossen
Dachlattung
Mauerer Easteregg entdeckt

Finanzierung steht an

Was kann ich mir leisten?

Auf jeden Fall hilft hier ein erstes Gespräch mit einem Kreditmakler/ Finanzierer. Banken setzen Pauschalen an, die für einen selbst nicht zwingend nachvollziehbar sein müssen. Wir selbst haben auch einmal unser Nettogehalt genommen und mal auf eine Tabelle gelegt. Welche Fixkosten haben wir? Miete, Strom, Internet, Versicherungen, Abos, GEZ, Futter-/Sprit-/Sonstiges-Pauschalen. Später dazu kommen erhöhte Stromkosten, Wasser, Müll, Grundsteuer usw.
Wie hoch ist unsere Sparrate und wie viel wollen wir auch mit der Kreditrate noch zurück legen können? Man möchte sich auch etwas gönnen können, Urlaub machen oder das eigene Häusle Instand setzen.
Wir haben es so ausgelegt, dass Ein Gehalt die Kreditrate, Fixkosten und minimale Sparrate stemmen könnte. Das zweite Gehalt schraubt die Sparrate erheblich hoch und ermöglicht natürlich auch mal außerordentliche Anschaffungen. Sondertilgungen können so auch getätigt werden.
Unter dem Strich wollen wir uns so aufstellen, dass ein Schicksalsschlag nicht das ganze Konstrukt sprengt und die Zinsen machen länge Laufzeiten mit Zinsbindungen zum Glück auch noch bezahlbar.

Wie lange will/ muss ich abzahlen?

Wir hatten ursprünglich die romantische Vorstellung nach 20 Jahren fertig zu sein und noch ein paar Jahren vor der Rente in Saus und Braus leben zu können.
Mit fortlaufenden Planungen und Preiskalkulationen wurden daraus 25 Jahre und schlussendlich dank Corona und diversen Preissteigerungen 30 Jahre. Vor allem, weil wir die Rate nicht stressen möchten (siehe oben).
Mehr geht auch bei uns nicht mehr, wenn wir nicht auf Erbe spekulieren möchten, um vor der Rente fertig zu werden.

Wie viel Risiko bin ich bereit einzugehen?

Wir mögen kein Risiko. Wir haben die Finanzierung raus geschoben, bis wir die Baugenehmigung in der Hand hatten und sprichwörtlich die Bagger vor der Grundstücksgrenze standen.
Das heißt für uns, wir möchten auch eine lange Zinsbindung und somit das Risiko minimieren, dass steigende Zinsen uns Probleme machen. Ja, in den nächsten 10 Jahren sind die großen Sprünge wohl nicht zu erwarten, aber wenn man sieht, wie selbst 0,x bereits 10 Tausende ausmachen können, lässt einen das auch gruseln. Kauft man sich also für X Tausend Euro diese Sicherheit und spekuliert oder setzt man den Zins fest.
Was passiert, wenn der Zins tatsächlich nochmal fällt? Nun da steht einem der Gesetzgeber zur Seite (§ 489 Abs. 2 BGB) und auch ein Vertrag für 30 Jahre lässt sich nach 10 Jahren kündigen/ ablösen/ Teilsummen ablösen.
Sollte der Zins also in 10 Jahren für die anschließenden 20 Jahren bei unter 1% liegen, so können wir umfinanzieren.

Und wo frage ich jetzt an?

Also wir waren bei der Interhyp, der ING DIBA und der Sparkasse vor Ort. Per Zufall sind wir dann noch auf die Allianz gestoßen, die gerade bei Langzeitzinsbindungen punkten kann.

Bei JEDEM Gespräch haben wir etwas dazu gelernt:

  • Beide Finanzierer sollten im Grundbuch stehen, weil es sittenwidrig ist ein Haus zu finanzieren, dass einem de facto nie gehören wird, solange du nicht im Grundbuch stehst (Darauf sollte jeder Finanzierer hinweisen, war aber tatsächlich nicht der Fall).
  • § 489 Abs. 2 BGB ermöglich nach 10 Jahren die Kündigung des Kreditvertrags bzw. man kann auch Teilsummen ablösen, egal wie lange die Vertragslaufzeit und Zinsbindung darüber hinaus gehen würde.
  • Unser Grundstück wird nicht vollwertig als Eigenkapital angerechnet (sehr traurig), da es für die Bank zu groß ist und sie automatisch einen Großteil als Gartenland bewerten. Ist zwar Quatsch, weil man das Grundstück bei uns auch locker teilen könnte, aber so ist es leider. Jede Bank bewertet das Grundstück auch noch unterschiedlich.
  • Es ist auch wichtig, wie der Finanzierer das Baugeld auszahlt. Geht es ihnen um jede kleine Rechnung oder hat man auch gewissen Spielraum innerhalb der Finanzierungssumme.

Welche Details kläre ich mit meinem Finanzierer?

KriteriumAusprägungKommentar
Sollzins/ Effektivzinsnatürlich so niedrig wie möglich!Wir haben im letzten halben Jahr Angebote zwischen 1,05% und 1,53% erhalten je nach Ausprägung der weiteren Kriterien. Hier passiert der große Vergleich, aber auch die anderen Kriterien sind wichtig und der Zins alleine lässt einen dann doch nicht entscheiden.
Zinsbindungmöglichst Volltilgung (also lange Zinsbindung von 25-30 Jahren)Wir wollen unser Risiko abschätzbar haben, was die nächsten Jahrzehnte von uns abverlangt. Durch die hohe Zinsbindung sind viele Finanzierer ausgeschieden. Z.B. die Sparkasse, die nur bis 20 Jahre ging und das auch noch als Volltilgung. Schade schade…
Tilgungsrateca. 3% (max. 2000€)Wie oben beschrieben, haben wir uns Gedanken hinter unserer Rate gemacht. Allerdings sollte diese ungefähr auf 3% Tilgungsrate kommen, um noch irgendwann absehbar den Kredit abzuzahlen.
Bereitstellungszinsfreie Zeit1 JahrDa wir die Finanzierung shr raus gezögert haben, hoffen wir, mit einem Jahr hin zu kommen. Allerdings kann es sich auch lohnen, die Zeit zu verlängern um zB. die Rate festzuschreiben. Während wir guckten (Sommer 2020) wären 6 Monate längere bereitstellunszinsfreie Zeit ca. 0,03% Aufschlag auf dem gesamten Sollzins.
Tilgungsfreie Zeit1 JahrWährend des Baus und der noch-Miete wollen wir die Doppel- (Tripel-?) Belastung vermeiden. Allerdings ist unser Konstrukt so gedacht, dass uns eine längere Miete noch nicht an den finanziellen Rand stellt. (Dafür sind wir vor dem Hausbau extra in eine kleinere – sehr viel günstigere- Wohnung gezogen).
SondertilgungniedrigBei unserer Tilgungsrate geht schon viel Geld im Monat weg, sodass wir sehr hohe Sparbeträge nicht absehbar erreichen können, ohne unser Leben sehr stark einzuschränken. Sollte sich der Lottogewinn einstellen, machen wir natürlich nach 10 Jahren von dem Sonderkündigungsrecht gebrauch.
RatenanpassungoptionalWir haben die Rate zwar so geplant, dass sie einer alleine stemme kann in absoluter Not, doch schadet es nicht, wenn die Abzahlung eine Ratenanpassung ermöglicht.
EigenkapitalGrundstück und bereits geleistete PlanungskostenDas Grundstück ist unser Trumpf in der Verhandlung um Eigenkapital. Schmerzlich wird die Eintragung der Grundschuld, bei der mal wieder Notar und Grundbuchamt großzügig zur Kasse bitten.
Baugeld Bereitstellungflexibel zwecks EigenleistungDas Thema kommt gefühlt viel zu wenig zur Sprache, vielleicht überbewerten wir es auch ein bisschen, aber hier scheint es enorme Unterschiede zwischen den Finanzierern zu geben.
Die einen möchten nur direkt an die Baufirma überweisen, die anderen lassen sich für jeden Cent eine Rechnung legen, andere spendieren das Baukonto, von dem man unterhalb 30k auch großzügig abbuchen kann (so lange Baumarkt oder Handwerker noch erkennbar sind, der Großeinkauf bei Ikea zählt vielleicht nicht unbedingt dazu), wieder andere wollen nur den Baufortschritt nachgewiesen haben.

Küchenplanung Ideensammlung

Vorbereitung ist die halbe Miete und kaum einer kann in wenigen Stunden so schnell langlebige Entscheidungen treffen und damit rundum zufrieden sein.

Für eine gewünschte Optik hilft Pinterest, doch für den Aufbau fand ich sogar den Ikea Küchenplaner und Nolte Küchenplaner sehr hilfreich.

Welche Anforderungen sind uns (oder doch der mehr der Bauherrin) wichtig):

AnforderungAusprägungKommentar
Kücheninseldefinitiv, sonst kein Hausbau!Da gibt es keine Alternative.
Theke an der Kücheninselnein, dafür lieber Schränke4 Jahre hatte meine Kücheninsel eine Theke an der Rückseite mit zwei Barstühlen. Wie oft wurden diese benutzt? Nicht einmal!! Der Lagerplatz ist so viel praktischer.
Spüleunbedingt eine Spüle in der InselDas einzige Manko meiner alten Küche. Gewaschenes Gemüse tropfend über den Boden tragen. Zwiebelschalen zurück zum Bioeimer und dabei fliegen die Schnipsel durch die ganze Küche. Nönönö….
HerdInduktion mindestens 80cm breitAuf einem Standardherd von 60cm ist es oft schon ein ganz schönes Gerangel mit mehreren Töpfen und Pfannen.
Wir haben auch lange gegrübelt, ob der Herd eben eingelassen werden soll. Letztlich haben wir uns dafür entschieden, auch wenn es ein Risiko birgt, wenn wir diesen mal austauschen wollen. Leider sind die Maße nicht standardisiert, doch mit einem Wisch alles putzen zu können, ist zu attraktiv.
Dunstabzugs-haube ja und Umluft (wegen KWL) Ich verstehe die große Ablehnung gegen eine Dunstabzugshaube nicht. Grundsätzlich sehe ich es als unpraktisch gegen die Physik zu kämpfen und bei Recherchen überzeugte das neue Konzept der integrierten Dunstabzüge nicht. Es frisst Platz unter dem Herd, den ich lieber für ein Schubfach hätte. Bei hohen Töpfen muss darauf geachtet werden mit Deckeln die Dämpfe seitwärts zu leiten, sonst hat das System keine Chance. Putzbar ist es sicher gut, von dem was ich sehen konnte, aber es frisst auch verdammt viel Platz von der Herdfläche weg.
Ofengerne höher gelegtWir werden unseren Bosch-Ofen behalten und in die neue Küche einbauen.
Mikrowelleals Einbau-varianteKostet zwar nur gleich doppelt so viel, aber steht dann wenigstens nicht mehr so hässlich in der Küche rum.
Kaffee-maschineKeine EinbaulösungKaffeemaschinen sind wartungsstarke Geräte. Einbaulösungen sehen zwar schick aus, sind mir aber im Alltag zu unpraktisch. Der Austausch eines Gerätes ist dann auch optisch sehr abhängig von den umliegenden Geräten und fair sind sie einfach schweineteuer.
Geschirrspülergerne höher gelegtGrundsätzlich wäre es sehr praktisch, doch tatsächlich ist das noch gar nicht so üblich, wie man denken möchte. Anders als bei Backöfen sind diese nicht als Schrankeinbau gedacht, sondern nehmen selbst die Maße eines Schrankes ein. Es sind also eigene Umbaulösungen nötig. Alles möglich, aber doch irgendwie nicht wichtig genug.
Kühlschränkeals eigenständige StandlösungEinbaukühlschränke sind für uns keine Option. Wir wollen einen doppelten mit einer Kühlschrank- und einer Gefrierschrankseite.
Arbeitsplatteauf der Insel gerne KeramikMeine alte Kücheninsel aus Holzfunier sieht schon arg in Mitleidenschaft gezogen aus. Meine Küchenzeile mit einer Vollholzarbeitsplatte sieht natürlich noch viel besser aus, aber hat auch schon ärgerliche Flecken. So sehr ich Holz in der Küche liebe, als Arbeitsplatte ist es langfristig leider nichts.
FrontenHolz und SchwarzDie Optik ist schon speziell und hoffentlich auch langfristig angenehm, aber ich komme immer wieder zu der Optik zurück. Meine jetzige Küche ist Holz + Cremeweiß.
ArmaturenAuf jeden fall wieder mit Auszug. Mein Vater hatte es mir früher zur Küche ausgeredet, da diese wohl zu schnell kaputt geben. Bei Peters Einzug tauschte er die Armaturen allerdings gegen die Auszugvariante aus und wir möchten sie nicht mehr missen. So praktisch!
Griffe grifflosDas ist eine Grundsatzentscheidung, die man als erstes gefragt wird, da sich die Schranksysteme unterscheiden. Da mich das Frontenputzen mit den Griffen immer genervt hat, wollen wir eine grifflose Küche. Die oberen Schubläden kriegen einen inneren Auszug. Getrennte Schubfächer dafür sind leider unpraktisch, da sich der Standard durchzusetzen scheint, dass die untere Schublade dann auch von unten gegriffen werden muss und das ist ärgerlich.
Schränke über EckvermeidenU-Küchen sehen auf dem Papier toll aus, sind aber für Stauraum ziemlich unpraktisch. Die Ecken sind meistens tot, selbst wenn man irgendwelche Auszug-Fächer plant, bieten die auch nicht mehr Stauraum.
Apotheker-schrankvermeidenErst fanden wir das natürlich auch total fancy. Schmidt Küchen erklärten uns, dass diese eigentlich ziemlich unpraktisch sind. Eine Tür mit Schubfächern dahinter lassen sich praktischer nutzen und sind zumeist günstiger. Die Aufhängung des Apothekerschranks ist teuer und unter Risiko sich zu verziehen. Den Ebenen etwas zu entnehmen ist bei vollem Schrank schwieriger als in einem Schubfach und wehe man schubst etwas nach hinten über.
Push to openNIEMALS!Abgesehen davon, dass es nur unnötige Mechanik ist, die kaputt gehen kann, so hat das Prinzip bereits bei den Küchenbesichtigungen genervt, wenn einen die Küche plötzlich „schubst“, nur weil man gerade zu nahe an der Schublade steht. Ist selbst einem Planer passiert, als er sich gegen eine Ausstellungsinsel lehnte. Diese Schubfächer wieder zu schließen, braucht auch gerne mehrere Versuche. Nöp!

Ideensammlung:

Leider mögen es die Online-Planer nicht, wenn man eine Insel an die Wand schieben möchte. Da richten sich die Schränke sofort an der Wand aus.

Zur Schrankaufteilung half einfaches Excel/ Google Tabellen. Ich kann es aber nur empfehlen, schon einmal genau zu schauen, was wo hin soll und ob es für die tägliche Arbeit so gut gelegen ist.

Schrankinhalte:

Gerade die Insel wurde immer wieder optimiert.

Sanieren oder Neubauen

Da das Grundstück einen Altbestand hat, liegt es natürlich nahe über eine Sanierung nachzudenken.

Ca. 150 Jahre soll dieses Haus alt sein und ist über die Jahrzehnte gewachsen. Allein das Haupthaus ist kein einzelner Bau, sondern war vor hundert Jahren halb so groß und bekam dann die andere Seite angebaut. Mittlerweile wird das Gebäude seit gut 20 Jahren nicht mehr bewohnt. Die Wände sind voll mit Salpeter und der Holzwurm ist im Gebälk. Die Wände waren auch bis vor wenigen Jahren klatschnass, sind aber im Zuge des Straßenneubaus etwas getrocknet. Der Efeu wächst durch das Mauerwerk und der Keller ist eine alte Kohlenhöhle, in der man kaum stehen kann.

Der Bauherr hat keinen emotionalen Bund mehr mit dem Haus und erinnert sich mehr an die feuchte Kälte im Winter und dass er immer schleichend durchs Haus musste, um niemanden zu stören, als schöne Erinnerungen, die einen Erhalt rechtfertigen.

Vorteil ist natürlich der Bestandsschutz, wenig Ärger mit dem Bauamt bei einem Ausbau. Der Anbau müsste weg und ließe sich durch einen großzügigen Wintergarten mit Küche erweitern. Der Vater der Bauherrin hat schon wesentlich schlimmere Bauruinen wiederbelebt und zu einem gemütlichen Zuhause gezaubert. Allerdings wäre das ein sehr großes Projekt und aus der Uckermark heraus schwer zu leiten. Um die Kosten im Rahmen zu halten, müsste der Ausbau Schrittweise erfolgen, man könnte aber dafür in dem sanierten Bereich schon wohnen. Ein Leben auf einer Dauerbaustelle. Muss man wollen…

Grundsätzlich kann man sagen: Ja, Kosten für Bauantrag, Rohbau und auch vom Abriss des alten Hauses ließen sich sparen. Alles andere wäre trotzdem auf der Kostenliste plus unberechenbarer Überraschungen. Was würde man wohl noch zwischen den Böden finden?

Was uns aber gänzlich abschreckte war die Deckenhöhe der Zimmer. 2,20-2,36m ist einfach nicht das Wohngefühl, in das wir unsere Lebensinvestition stecken wollen. Die Raumaufteilung ist natürlich nicht so angepasst wie bei einem Neubau, aber nicht grundsätzlich schlecht. Allerdings ist das gesamte Haus nach Norden ausgerichtet mit den Räumlichkeiten und im sonnigen Westen liegt bereits die Grundstücksgrenze.

Erschlossen ist das Gebäude für Strom und Trinkwasser. Für Schmutzwasser gab es ein Plumpsklo und einen Ablauf in den kleinen Bach.

Wir haben die Entscheidung nicht über Nacht getroffen und selbst während den ersten Gesprächen mit Schmidt Ziegelhaus auch die Sanierungsalternative weiter besprochen. Gerade die Grobkostenschätzung von Schmidt Ziegelhaus zwang uns, endgültig zu entscheiden. Wollen wir uns 25 Jahre verschulden für ein neues Haus, das auch nicht perfekt werden muss, Kostendrückende Kompromisse beinhalten wird und beim Hitzeschutz es nur schwer mit den massiven Steinen des Altbaus aufnehmen kann? Wollen wir uns auf das Abenteuer des Bestands einlassen und Kompromisse wie Raumaufteilung, Deckenhöhe und Ausrichtung hinnehmen?

Wir haben uns offensichtlich für Neubau entschieden. Freie Raumgestaltung, eine neue Ausrichtung, die Deckenhöhe und das Schaffen einer neuen Erinnerung gaben uns den Mut zur Entscheidung. Und ja seitdem sind die kalkulierten Kosten auch nochmal um ein Weiteres gestiegen. Trotzdem blicken wir nicht mehr zurück. Das neue Haus auf dem Papier ist schon jetzt unser neues Zuhause.

Warum wir uns gegen den Keller entschieden haben

Allen Bekannten, Freunden, Kollegen und flüchtigen Kontakten stellten wir eine Frage: Wenn ihr bauen wollt/gebaut habt, was wäre spontan der erste Tipp, der dir einfallen würde?

Der Keller fiel dabei auffällig oft.

Was spricht für einen Keller:

  • Extra Stauraum!!!
  • Potentielle Hobbyräume (Bastelzimmer und Elektronikzimmer für den Bauherren, Sportzimmer für die Bauherrin?)
  • Freie Anordnung des HWRs mit Schornstein
  • im Vergleich zu Wohnraum niedrigerer Preis pro Quadratmeter, wenn man die gleiche Fläche dort unterbringen müsste
  • Wertsteigerung der Immobilie (da das Grundstück schon über ein Jahrhundert in Familienbesitz ist, ist das allerdings kein treibendes Argument für uns)
  • Potentiell bessere Hangabsicherung, weil das Haus tiefer im Boden verankert wird

Was spricht gegen einen Keller:

  • bei Hanglage ist das zusätzliche Einbuddeln und Hangstützen unberechenbar teurer (unsere Baupartner gingen von mindestens 80k€+ für einen solchen Keller aus)
  • Nutzt man diese zusätzlichen Hobbyräume wirklich? In einem Blog haben wir gelesen, wie die Kellerräume doch nie so gemütlich waren wie vorher ausgemalt und alle Ideen von Wellnessoase bis Bastelecke im Sande verliefen
  • Wenn der Platz auf dem Grundstück nicht super knapp ist, lässt sich Stauraum auch außerhalb des Hauses realisieren

Wir mussten uns finanziell entscheiden: Ausgebautes Dachgeschoss oder der Keller. Aus praktischen Gründen entschieden wir uns für die Einliegerwohnung. Dort könnten wir auch gut Hobbyideen unterbringen und hätten so viel mehr Optionen die Wohnung zu nutzen (Home Office, Alterswohnsitz, Vermieten für zusätzliche Einnahmen).

Vermutlich haben wir die ein oder andere Baufirma abgeschreckt, weil wir im ersten Gespräch noch nicht von der Kelleridee abrücken wollten (so einige haben sich nicht mehr gemeldet oder sehr wehleidig drein geschaut). Trotzdem zeigte es auch, wer wirklich Interesse hatte mit uns arbeiten zu wollen. Schmidt Ziegelhaus legte zB. erste Schätzungen auf den Tisch und verhandelte Optionen und Alternativen, anstatt kategorisch die Idee abzulehnen.

Im Endeffekt wird unser Gartengeschoss nun ein halber Keller in der Erdseite. Das soll uns reichen und ansonsten dehnen wir uns auf dem Grundstück weiter aus.

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